Raus aus der Komfortzone, rein ins Abenteuer.
Das bedeutet natürlich auch, dass Arzt oder Apotheke manchmal mehrere Tagesreisen entfernt sind. Umso wichtiger ist eine gut ausgestattete Bordapotheke im Wohnmobil und das Wissen, wie man die Arzneimittel und Verbandstoffe anwendet. Im Vordergrund steht dabei immer eine Erstversorgung des Patienten vornehmen zu können, bis Arzt oder Apotheke erreicht sind. Deswegen empfehle ich allen Reisenden , die gerne unbewohnte Regionen bereisen wollen, einen Erste-Hilfe Kurs zu besuchen. Die Johanniter, das DRK und viele andere Organisationen bieten diese Kurse für Laien zu erschwinglichen Preisen an. Und es lohnt sich! Man lernt dort z.B.: Wie reagiere ich beim Asthma-Anfall, beim epileptischen Anfall, bei Atemnot? Was kann ich tun, wenn mein Partner sich den Arm bricht oder am Auge verletzt? Dieses Wissen gibt einem Sicherheit bei der Versorgung eines Verletzten und kann dabei helfen, Folgeschäden zu vermeiden.
1. Verbandszeug:
Im Auto-Verbandskasten sind fast alle wichtigen Verbandsmaterialien enthalten.: elastische Binden zum Fixieren, sterile Kompressen, ein paar Pflaster, die Rettungsdecke zum Warmhalten des Patienten, etc. Diese Dinge sollten verbraucht werden, da sie auch Verfallsdaten haben. So sind zum Beispiel steril verpackte Kompressen nach Ablauf des Datums nicht mehr steril. Viele Pflaster kleben nach jahrelangem Aufenthalt im heißen Womo nicht mehr. Ich ergänze unsere Verbandkästen immer mit Octenisept Desinfektions-Spray.
2. Zusätzliches Verbandszeug:
Pflaster aller Arten und Größen, Rollenpflaster
Desinfektionsspray (jede Wunde)
Betaisodona- oder PVP-Jod-Salbe (desinfizierend)
Metalline Wundauflagen (für Verbrennungen)
Compeed Blasenpflaster (für Wanderungen)
Tyrosur Gel (eiternde, infizierte Wunden)
Idealbinden 6cm und 8cm breit (zum Bandagieren und Stützen)
Zecken-Pinzette
Spritze (zum Ausspülen von Wunden , ohne Kanüle!)
3. Salben und so:
Kytta-Salbe (für Schwellungen, Verstauchungen, entzündete Gelenke)
Kühlendes Gel mit Diclofenac (für Schwellungen, Verstauchungen,entzündete Gelenke)
Coolpacks groß und klein (im Kühlschrank aufbewahren)
Hydrocortison-Salbe (entzündete Hautstellen, juckende Stiche)
4. Augen:
Posiformin-Augensalbe (antiseptisch)
Befeuchtende Augentropfen als EDO
5. Schmerzen: Ibuprofen 400 mg Tabletten (bei Schmerzen aller Art und Entzündungen)
6. Magen- Darm:
Tannacomp (für leichte Durchfälle)
Imodium (für sehr starke Durchfälle)
Iberogast (alles mit Magen, wenn Tees nicht helfen)
Superpep-Kaugummi (bei Seekrankheit)
Vomex Dragees (gegen starke Übelkeit und Erbrechen)
7. Grippaler Infekt/Erkältung:
Bronchicum-Tropfen (bei Husten)
Mucosolvan Lutschpastillen (als Hustenlöser)
Dorithricin Halstabletten (bei Halsentzündung)
Sinupret Extrakt Dragees (Sinusitis)
Nasic Nasenspray (Sinusitis)
8. Allergie:
Antiallergische Augentropfen & Nasenspray (bei Heuschnupfen oder Tierhaarallergie)
Fenistil-Tropfen (bei sehr starken allergischen Reaktionen, starkem Juckreiz)
Allergiker müssen mit ihrem Arzt vor einer Reise besprechen, ob sie ein Notfallset bestehend aus Fenistil- und Kortisontropfen und einem Adrenalin-Pen mitnehmen müssen.
9. Sonstiges:
Salviathymol-Tropfen (Zahnfleischentzündungen, Mundschleimhaut)
Zovirax -Creme (bei Lippenherpes)
Ilon-Abszess Salbe (=Zugsalbe)
Tipp: Die meisten Medikamente können im Ausland nachgekauft werden, wenn die Apothekerin die Bezeichnung des Wirkstoffes kennt. Dazu empfehle ich, einfach die Verpackung und den Beipackzettel aufzuheben. Darin ist der Wirkstoffname und die Stärke/Konzentration angegeben.
Um im Notfall rezeptpflichtige Arzneimittel nachkaufen zu können, empfehle ich eine gut lesbare Rezeptkopie dabei zu haben (neueres Datum, Name des Patienten, Name des verschreibenden Arztes sollte lesbar sein). Gerade bei Dauermedikation kann der Arzt oder Apotheker im Ausland dann sicher gehen, dass Ihr die gewohnte Medikation bekommt.
Oft ist es auch hilfreich die Telefonnummer Eures Arztes dabei zu haben. Er könnte eine Verordnung auch per Mail an die Apotheke schicken, falls diese das akzeptiert.
Wir sind immer neugierig, was die Menschen so essen in ihrem Land. Doch unser Verdauungstrakt findet das manchmal nicht so prickelnd…Magen-und Darm-Beschwerden lassen sich sehr gut mit Tee lindern:
Kamillentee: bei Magenschmerzen und -krämpfen, wirkt entzündungshemmend auf die Magenschleimhaut
Pfefferminztee: wirkt krampflösend bei Darmkrämpfen
Fenchel-Anis-Kümmeltee: lindert Blähungen und damit verbundene Krämpfe
Schwarztee: mindestens 5 Min. lang ziehen lassen, damit die Gerbstoffe herausgelöst werden und als leichtes Mittel gegen Durchfall wirken
Außerdem nehmen wir mit:
Blasen-und Nieren-Tee: sobald die ersten Anzeichen einer Blasenreizung auftreten (Brennen, häufiger Harndrang) sollte möglichst viel davon getrunken werden, um die Blasenentzündung zu vermeiden.
Husten-und Bronchial-Tee: löst den Schleim, hilft beim Abhusten und lindert den Hustenreiz
Salbeitee: zum Gurgeln bei starken Halsschmerzen
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